Grice Die funktionale Dimension der Sprache SoSe 2011 I Sprachtheorie von Karl Bühler I 1 Zu K Bühler Karl Bühler 18791963 deutscher Sprachpsychologe und theoretiker ID: 428779
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Slide1
Theoretische Grundlagen der Pragmalinguistik II (Bühler; Grice)
Die funktionale Dimension der Sprache,
SoSe
2011Slide2
I. Sprachtheorie von Karl BühlerSlide3
I. 1. Zu K. Bühler
Karl Bühler (1879-1963), deutscher Sprachpsychologe und –
theoretiker
.
Hauptwerk „Sprachtheorie“ (1934)
Definition von vier Axiomen (Grundsätze, nicht beweisbar) von denen andere sprachliche Fakten aber deduktiv abgeleitet werden können.Slide4
I. 2.
Organonmodell
Nach Platon ist Sprache ein
Werkzug
(
organon
). Das bekannte
Organonmodell
beschreibt die drei Grundfunktionen der Sprache.
Darstellung
: Gegenstände, Sachverhalte, Ereignisse.
Ausdruck
: Emotionen und Einstellungen des Zeichenbenutzers.
Appell
: Zeichenbenutzer möchte Rezipienten zu Reaktionen veranlassen.Slide5
I. 3.
Sprache als System von Zeichen
Das Zeichen ist ein Etwas, das für ein anderes Etwas steht.
Aufgrund abstrakter Merkmale gewinnt ein Zeichen seine Bedeutung.
Prinzip der abstrakten Relevanz
:
Die Merkmale eines Zeichen sind relevant, die es von anderen Zeichen unterscheiden lassen.Slide6
I. 4.
Vierfelderschema
(1/2)
Spalte I:
Auf Sprachverwender bezogene Phänomene (subjektbezogen)
Spalte II:
Intersubjektive Phänomen (subjektentbunden)
Ebene A:
Sprache als Handlungen und Werke (niedere Formalisierungsstufe)
Ebene B:Sprache als Akte und Gebilde (höher Formalisierungsstufe)
I
II
A
Sprechhandlung
Sprachwerk
B
Sprechakt
SprachgebildeSlide7
I. 4.
Vierfelderschema
(2/2)
Die Sprechhandlungen sind innerhalb eines Umfelds (Kontext) zu sehen:
Sympraktische
Umfeld
:
Gegeben durch die Situation (z.B.
geradeaus
)Symphysische Umfeld:
Kontextfreie Namen (z.B. Markennamen)
Synsemantische
Umfeld
:
Verbaler Kontext und begleitende Zeichen (z.B. Bilder, Mimik)Slide8
I. 5.
Zweifelderlehre
Sprache ist ein Zweiklassensystem:
Wortwahl (Semantik)
Satzbau (Syntax)
Bühler erweitert es durch seine Zweifelderlehre:
Symbolfeld
:
Bestimmte Zeichen (Symbole) gewinnen ihren Wert erst im Symbolfeld, z.B. Nennwörter.
Zeigfeld
:Zeichen, mit denen man „zeigen“ kann. Daraus ergibt sich der Nullpunkt:
ich
,
jetzt
,
hierSlide9
II.
Kooperationsprinzip
,
Konversationsmaximen von Paul
GriceSlide10
II. 1. Zu Paul Grice
Herbert Paul
Grice
(1913-1988), englischer (Sprach-)Philosoph.
Theorie der
konversationellen
Implikatur, Kooperationsprinzip, Konversationsmaximen (1968)Slide11
II. 2. Kooperationsprinzip
Grice
sieht die
Kommunikations
als kooperatives Handeln/Interaktion.
Kommunikation mit dem Ziel der Verständigung.
Das K. ist Grundvoraussetzung für die Konversationsmaximen.Slide12
II. 3. Kommunikationsmaximen
Maxime der Quantität
:
Sag so viel wie nötig, sage nicht zu viel.
Maxime der Qualität
:
Sag nichts, was du nicht für wahr hältst oder signalisiere den Grad der Wahrscheinlichkeit des Gesagten.
Maxime der Relation
:
Sei relevant.
Maxime der Modalität
:
Sag die Sache so klar wie möglich.Slide13
II. 4. Konversationelle Implikatur
Ist der Sinn einer Äußerung, der aber nicht
in der
Äußerung selber liegt, sondern in deren Begleitumständen. Sie bilden einen wichtigen Teil in einem
Verstehensprozess
. Die Implikatur ist stark verbunden mit
Rekonstruierbarkeit
Kontextabhängigkeit
Streichbarkeit