wwwforumschuldench Beratung und Prävention von jungen Erwachsenen Referat Was nutzt Prävention 100418 Forschungsthemen Verhältnis von Expertenberatung und Prozessberatung bei Verschuldung ID: 813081
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Dr. Christoph Mattes Hochschule für Soziale Arbeit der FHNW www.forum-schulden.ch
Beratung und Prävention von jungen ErwachsenenReferat: Was nutzt Prävention?
Slide210.04.18 Forschungsthemen
Verhältnis von Expertenberatung und Prozessberatung bei Verschuldung Beitrag der Schuldenberatung zur Armutsbekämpfung in der Schweiz Lebenslage Verschuldung und Armut Fragestellungen dieses Referats
Verstehen wir alle das Gleiche unter dem Begriff Prävention?
Welchen tatsächlichen Nutzen hat Schuldenprävention?
Dr. Christoph Mattes, FHNW Basel
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Slide310.04.18Zum Tagungstitel: «… jungen Erwachsenen«
Wirkung von Schuldenprävention in Betreuungseinrichtungen (Korczak 2007)Verschuldung und Schuldenprävention bei spezifischen Risikogruppen (Streuli 2013)
Verschuldung und Selbstwirksamkeit
(Müller 2011)
Erreichbarkeit von verschuldeten und nicht verschuldeten
Jugendlichen,
Alltagsbewältigung armutsbetroffener Familien
(Mattes 2016)
Dr. Christoph Mattes, FHNW Basel
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Slide410.04.18Gliederung
Verständnis von Prävention Haltung und Problemverständnis Grundzüge von Beratung und PräventionNutzen von Schuldenprävention
Herausforderungen
Dr. Christoph Mattes, FHNW Basel
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Slide510.04.181. Verständnis von Prävention: Zielsetzung, Zielgruppe & Interventionszeitpunkt
a) Unterteilung nach Zielsetzung Zielgruppe stärken - gesellschaftliche Risiken verringernVerhaltensprävention - Verhältnisprävention
Dr. Christoph Mattes, FHNW Basel
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Slide610.04.18b) Unterteilung nach Zielgruppen Universelle
Prävention: Nimmt die gesamte Bevölkerung oder ausgewählte Gruppe in den Blick (z.B. Schulen, Stadtteile, bestimmte Alterskohorte).Selektive Prävention: Richtet
sich an bestimmte Risikogruppen, bei denen ein spezifisches Schuldenproblem noch nicht festzustellen ist, die Wahrscheinlichkeit einer späteren Überschuldung jedoch erhöht ist
(z.B. Jugendliche
ohne Bildungsabschluss, stellenlose Jugendliche).
Indizierte
Prävention:
Richtet sich an Personengruppen, bei denen ein gewisses Risikoverhalten festzustellen ist, das sich aber noch nicht als Problem verfestigt hat (zum Beispiel Jugendschuldenberatung, Suchtberatung, Budgetberatung).
Dr. Christoph Mattes, FHNW Basel
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Slide710.04.18c) Unterteilung nach Interventionszeitpunkt
Primärprävention: Das eigentliche Auftreten von Problemen soll verhindert werden. Es handelt sich somit um Massnahmen, die durchgeführt werden, wenn bei der Zielgruppe das zu bekämpfende Problem noch nicht aufgetreten ist.Sekundärprävention: Massnahmen
, die die Chronifizierung von Problemen vermeiden sollen: Ein Problem ist bereits vorhanden, seine Dauer und Folgen sollen aber reduziert werden.
Tertiärprävention:
Behebung von Schäden
, die ein Problem verursacht, oder den Rückfall in bereits bewältigte Probleme
bekämpfen.
Dr. Christoph Mattes, FHNW Basel
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Slide810.04.182. Haltung und Problemverständnis
So …?
Dr. Christoph Mattes, FHNW Basel
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Slide9… oder so?
10.04.18
Dr. Christoph Mattes, FHNW Basel
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Slide1010.04.18Lineares Problemverständnis
Verschuldete
Gesellschaft
Verschuldete Haushalte
Verschuldete Personen
Dr. Christoph Mattes, FHNW Basel
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Slide1110.04.18Systemisches Problemverständnis
Dr. Christoph Mattes, FHNW Basel
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Slide1210.04.183. Grundzüge von Beratung und Prävention
Professionalität und Haltung Beratung und Prävention als Bildung Verhältnis von Beratung und Prävention
Herausforderungen
Dr. Christoph Mattes, FHNW Basel
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Slide1310.04.18a) Professionalität und Haltung
Schulden gehören zum Alltag der Betroffenen. Sie sind Teil der Alltagsbewältigung - auch und gerade bei ArmutVerschuldung wird als
gesellschaftliche Realität anerkannt
Verschuldet sein ist nicht eine Folge von persönlichen Defiziten oder mangelndem Finanzwissen, sie ergibt sich aus den Lebensumständen der Betroffenen
Von Verschuldung/Überschuldung betroffene Menschen sind Experten
ihrer eigenen Situation
Dr. Christoph Mattes, FHNW Basel
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Slide1410.04.18b) Beratung und Prävention als Bildung
zielt auf die Förderung von Autonomie und Integrität Knüpft am Interesse
der Betroffenen an finanziellen Themen an
Befähigt zum eigenverantwortlichen Umgang mit Geld und Schulden
Orientiert sich an der Lebenslage und dem Alltag der Betroffenen
Dr. Christoph Mattes, FHNW Basel
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Slide1510.04.18c) Herausforderungen
Erreichbarkeit besonderer ZielgruppenSchuldenfreiheit als Ideal oder Mythos?Betroffene nicht mit Expertenwissen verfolgen, sondern an den Ressourcen der Betroffenen
anknüpfen
Mündige Konsumenten, Kunden & Schuldner
d) Fazit
: Verhältnis von Beratung und Prävention
Schuldenberatung ist immer auch Schuldenprävention
Schuldenprävention ist immer auch Schuldenberatung
Dr. Christoph Mattes, FHNW Basel
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Slide1610.04.184. Tatsächlicher Nutzen von Schuldenprävention
Vervollständigt das Portfolio der Schuldenberatung Erleichtert den Zugang von Risikogruppen zur Schuldenberatung Fördert den Einsatz persönlicher Ressourcen bei der Alltagsbewältigung
Fördert die
Selbstwirksamkeit verschuldungsgefährdeter
Zielgruppen
Vermeidung oder Verringerung von Verschuldung?
Finanzielle Bildung erhöht die Sparbereitschaft der Menschen, reduziert aber nicht die Verschuldungswahrscheinlichkeit
… mehr dazu in den nächsten BAG-SB Informationen Kaiser, Tim;
Menkhoff
, Lukas: Was leisten verschiedene Methoden zur Evaluation der Effektivität von finanzieller Bildung? Im Erscheinen.
Dr. Christoph Mattes, FHNW Basel
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Slide1710.04.18LiteraturKorczak, D. (2007). Schuldenprävention in Kindergärten und Berufsschulen
. München, GP Forschungsgruppe.Müller, K., et al. (2011). "Transformative Konsumentenforschung: Die Untersuchung eines Modells psychologischer Faktoren der Jugendüberschuldung." Wirtschaftspsychologie 4: 56-72.Mattes, C. (2016). "Von Expertenwissen verfolgt? Peer-
to-Peer als partizipativer Ansatz in der Schuldenprävention." BAG-SB Informationen
31
(2): 178-184.
Mattes, C. (2016). "Jugendverschuldung, Familienarmut und institutionelle Unvernunft."
Zeitschrift für Sozialpädagogik - ZfSp 14(3): 302-315.
Streuli, E. (2013). Geld, Knappheit und Verschuldung im Jugendalter zwischen finanzieller Abhängigkeit und Mündigkeit
Kinder- und Jugendhilfe in der Schweiz
E. M. Piller
and
S. Schnurr. Wiesbaden
SpringerVS
:
333 - 365.
Dr. Christoph Mattes, FHNW Basel
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