/
Ist Zeitwohlstand Luxus? Ist Zeitwohlstand Luxus?

Ist Zeitwohlstand Luxus? - PowerPoint Presentation

faustina-dinatale
faustina-dinatale . @faustina-dinatale
Follow
398 views
Uploaded On 2016-04-30

Ist Zeitwohlstand Luxus? - PPT Presentation

Zeit ohne Geld ist so wertlos wie Geld ohne Zeit Elke Großer VÖWSommerakademie Zeitwerkstatt ǀ 1620092015 Elke Großer ǀ Soziologin MA ǀ DGfZP ǀ elkegrossertonlinede ID: 300110

und elke 2015 gro

Share:

Link:

Embed:

Download Presentation from below link

Download Presentation The PPT/PDF document "Ist Zeitwohlstand Luxus?" is the property of its rightful owner. Permission is granted to download and print the materials on this web site for personal, non-commercial use only, and to display it on your personal computer provided you do not modify the materials and that you retain all copyright notices contained in the materials. By downloading content from our website, you accept the terms of this agreement.


Presentation Transcript

Slide1

Ist Zeitwohlstand Luxus?

»Zeit ohne Geld ist so wertlos, wie Geld ohne Zeit«

©Elke

Großer

VÖW-Sommerakademie Zeitwerkstatt ǀ 16.-20.09.2015

Elke Großer ǀ Soziologin M.A. ǀ DGfZP ǀ elke-grosser@t-online.de Slide2

Kann sich jeder Zeitwohlstand leisten?

VÖW-Sommerakademie Zeitwerkstatt ǀ 16.-20.09.2015

Elke Großer ǀ Soziologin M.A. ǀ

DGfZP

ǀ elke-grosser@t-online.de

Arbeitslosigkeit

Zeit

haben

Sinnentleerung

Zeit

als

„tragisches Geschenk“

Generation

Y

Selbstbestimmung über Zeit

Downshifting

Lebensgenuss

Work-life-Balance

Zwangsfreiheit

Leere von ZeitSlide3

Kann sich jeder Zeitwohlstand leisten?

VÖW-Sommerakademie Zeitwerkstatt ǀ 16.-20.09.2015

Elke Großer ǀ Soziologin M.A. ǀ

DGfZP ǀ elke-grosser@t-online.de

Alleinerziehende

Work-life-Balance

Zeitnot

Hohes Armuts-

risiko

Mediale ‚Powerfrau‘

Erfolgreich

Selbstinszenierung

Gute Mutter

Schar bezahlter

privater Helfer

Zeitkonflikte

Alltag

geprägt durch

Unzureichende

Betreuungsangebote

ZeitsouveränitätSlide4

Zeitwohlstand – Konzept J.

Rinderspacher (2012)

VÖW-Sommerakademie Zeitwerkstatt ǀ 16.-20.09.2015

Elke Großer ǀ Soziologin M.A. ǀ

DGfZP ǀ elke-grosser@t-online.de

Wohlstand nicht nur materieller Wohlstand, sondern auch Zeitwohlstand!Linder –Axiom / Wohlstandsparadoxon (Linder 1971)

Zeit immer knapper und wertvoller

Arme Gesellschaften

 arm an Gütern/ reich an Zeit

Reiche Gesellschaften  reich an Gütern/ arm an Zeit

Wirtschaftswachstum

 m

ehr Konsumgüter/ VergnügungenSlide5

VÖW-Sommerakademie Zeitwerkstatt ǀ 16.-20.09.2015

Elke Großer ǀ Soziologin M.A. ǀ

DGfZP

ǀ elke-grosser@t-online.de Zeitwohlstand – Konzept J.

Rinderspacher (2012)

Zeitwohlstand

ausreichend Zeit

für eigene Bedürfnisse

selbstbestimmte Zeit

entdichtete

Zeit

gemeinsame

SozialzeitSlide6

VÖW-Sommerakademie Zeitwerkstatt ǀ 16.-20.09.2015

Elke Großer ǀ Soziologin M.A. ǀ

DGfZP

ǀ elke-grosser@t-online.de Muße und Verschwendung (

Hersche 2006 & 2011)Barock - eine Epoche des Zeitwohlstandes?

Epoche für das späte 16. bis Mitte 18. Jahrhundert in

Europa

katholisches Phänomen

vor allem für Malerei, Architektur, Musik bekannt

alternativer Pfad in die Moderne –

jenseits von Kapitalismus, Protestantismus und

protestantischer EthikSlide7

VÖW-Sommerakademie Zeitwerkstatt ǀ 16.-20.09.2015

Elke Großer ǀ Soziologin M.A. ǀ

DGfZP

ǀ elke-grosser@t-online.de Muße und Verschwendung (

Hersche 2006 & 2011)Barock - eine Epoche des Zeitwohlstandes?

Sozialgeschichte eine ländliche Gesellschaft

eine vorwiegend von Adel und Bauerntum getragene Kultur

Bürgertum spielte untergeordnete Rolle

Dominanz der Kirche in allen Lebensbereichen

bestimmend für das religiös-alltägliche Leben waren BruderschaftenSlide8

VÖW-Sommerakademie Zeitwerkstatt ǀ 16.-20.09.2015

Elke Großer ǀ Soziologin M.A. ǀ

DGfZP

ǀ elke-grosser@t-online.de Muße und Verschwendung (

Hersche 2006 & 2011)Barock - eine Epoche des Zeitwohlstandes?

Wirtschaftsgeschichte barocke

Ökonomie nicht

profit

-, sondern bedarfsorientiert

Primat liegt in der Landwirtschaft

in zweiter Linie das Handwerk, besonders hochentwickelte Kunsthandwerk

moderne Produktionsmethoden stoßen auf Desinteresse

praktische Tätigkeit des Kaufmanns, Unternehmers,… hat wenig Prestige

in Künsten und Musik werden Spitzenleistungen erstrebt

Künstler genießen relativ hohes Ansehen

Investitionen fließen in die Landwirtschaft/ Landbesitz oder kirchliche StiftungenSlide9

Wirtschaftsgeschichte

VÖW-Sommerakademie Zeitwerkstatt ǀ 16.-20.09.2015

Elke Großer ǀ Soziologin M.A. ǀ

DGfZP ǀ elke-grosser@t-online.de

eine Kultur der Verschwendung

Surplus der Produktion wird nicht produktiv investiert oder gespart, sondern größtenteils in einem ostentativen Konsum verbraucht

Muße und Verschwendung (

Hersche

2006 & 2011)

Barock - eine Epoche des Zeitwohlstandes?Slide10

Wirtschaftsgeschichte

VÖW-Sommerakademie Zeitwerkstatt ǀ 16.-20.09.2015

Elke Großer ǀ Soziologin M.A. ǀ

DGfZP ǀ elke-grosser@t-online.de

ist eine Kultur der Muße – Mußepräferenz aller sozialer Schichten

nur soviel gearbeitet bis unmittelbare Lebensbedürfnisse befriedigt sind Arbeit ist nicht Selbstzweck, sondern notwendiges Übel viele Feiertage – im Mittelmeerraum bis zu 80 Tage/ Jahr bekannt auch der „blaue Montag“

Arbeit war den ländlichen Rhythmen angepasst

Muße und Verschwendung (

Hersche

2006 & 2011)

Barock - eine Epoche des Zeitwohlstandes?Slide11

VÖW-Sommerakademie Zeitwerkstatt ǀ 16.-20.09.2015

Elke Großer ǀ Soziologin M.A. ǀ

DGfZP

ǀ elke-grosser@t-online.de Muße und Verschwendung (

Hersche 2006 & 2011)Barock - eine Epoche des Zeitwohlstandes?

Kultur- und Mentalitätsgeschichte„….Genussstreben und Daseinsfreude, Hingabe an das Hier und Jetzt

Ohne ängstlichen Blick auf die Zukunft [sind] für das Lebensgefühl des

Barock charakteristisch. Alltag und Fest durchdringen einander. (

Hersche

2011: 31)

Leben ohne Plan

:

Verzicht auf Planung

Verzicht auf übersaisonale oder lebenslange Vorsorge

ein In-den-Tag-Leben

Präferenz für Soziales und Kulturelles Gelassenheit gegenüber den Risiken des LebensSlide12

VÖW-Sommerakademie Zeitwerkstatt ǀ 16.-20.09.2015

Elke Großer ǀ Soziologin M.A. ǀ

DGfZP

ǀ elke-grosser@t-online.de Muße und Verschwendung (

Hersche 2006 & 2011)Barock - eine Epoche des Zeitwohlstandes?

Kultur- und Mentalitätsgeschichte andere Einstellung zur Arbeit/ Betteln

Arbeitslosigkeit nicht Faulheit

Religion half den Armen, blieben gesellschaftlich anerkannt

Wallfahrten spezifische Gelegenheit zur Muße

Ausflüge in nähere und weitere Umgebungen

Erholung, Entspannung, Unterhaltung

Gelegenheit, Natur zu betrachtenSlide13

VÖW-Sommerakademie Zeitwerkstatt ǀ 16.-20.09.2015

Elke Großer ǀ Soziologin M.A. ǀ

DGfZP

ǀ elke-grosser@t-online.de „…die Zeitstruktur des barocken Menschen [war] eine ganz

Andere. Er konnte die Fülle des (diesseitigen) Lebens genießen, weil er nicht vom Gefühl beherrscht war, dabei immer etwas zuVerpassen. Wenn schon bedrängte ihn eher die Sorge,

dass Himmelreich nicht zu gewinnen.“ (S.78)Muße und Verschwendung (Hersche

2006 & 2011)

Barock - eine Epoche des Zeitwohlstandes?

andere Art von Fortschritt: Eine Kultur, die auf Tradition und Stabilität setzt

Fortschritt im Reichtum seiner Kultur (z.B. Kunstförderung), mit auch materiellen ZügenSlide14

VÖW-Sommerakademie Zeitwerkstatt ǀ 16.-20.09.2015

Elke Großer ǀ Soziologin M.A. ǀ

DGfZP

ǀ elke-grosser@t-online.de Hersche

(2011) plädiert für einen Renaissance des BarockAngesichts:

sich immer beschleunigter Produktionsrhythmen und des Lebenstempos hohe Arbeitsintensität/ psychische Belastung der Arbeit übermäßigen Konsums Ressourcenverbrauch/ enorme Umweltschäden

Rationalisierung,

Verzweckung

und Kommerzialisierung der Freizeit

Angesichts Forderungen nach

:

Quality Time, Slow Food,

Entschleunigung

, Nachhaltigkeit, usw.

gibt diskussionswürdige Antworten

auf Zeitprobleme unserer GesellschaftSlide15

VÖW-Sommerakademie Zeitwerkstatt ǀ 16.-20.09.2015

Elke Großer ǀ Soziologin M.A. ǀ

DGfZP

ǀ elke-grosser@t-online.de

Diskussionswürdige Aspekte in Richtung Zeitwohlstand

(Hersche

2011)

Musik, Kunst und Muße

Institutionalisierung von Muße als zweckfreie Zeit

Begrenzung des Fortschritts

Grenzen der Natur respektieren

Wirtschaft keine dominierende Macht, sondern

sozial

verantwortlich

und kulturell „eingebetten

“ Individuum sich nicht ständig neu anpassen, auch Stabilität Gemeinschaft statt

Individuum, trotzdem spezifische Freiräume bedingungsloses Grundeinkommen

Ideale des

Genusses, Geschmackskultur fördern weniger Arbeitszeit

Verteidigung z.B. Sonntagsruhe, Kirchen im öffentlichen Raum, Arbeit im Non-Profit-Sektor, v.a. soziale, kulturelle

anerkennen , fördernSlide16

„Gelassenheit und Lebensfreude: Sie kommen auf

, wenn wir uns mit …[dem] Barock beschäftigen,

mit seiner Verachtung des Ökonomischen und seiner kulturellen Fülle,

mit seiner Großzügigkeit trotz materieller Grenzen

und seiner sozialverträglichen, weil kollektiven Verschwendung,

mit seinem enormen Zeitreichtum und seiner tätigen Mitmenschlichkeit. (Hersche

2011: 193)

VÖW-Sommerakademie Zeitwerkstatt ǀ 16.-20.09.2015

Elke Großer ǀ Soziologin M.A. ǀ

DGfZP

ǀ elke-grosser@t-online.de

Muße und Verschwendung (

Hersche

2006 & 2011)

Barock - eine Epoche des Zeitwohlstandes?Slide17

VÖW-Sommerakademie Zeitwerkstatt ǀ 16.-20.09.2015

Elke Großer ǀ Soziologin M.A. ǀ

DGfZP

ǀ elke-grosser@t-online.de

Literatur:

DGfZP (2012): Mehr Geld oder mehr Zeit. Zeitpolitisches Magazin. Nr. 21.Großer, Elke (2010): Projektzeiten. Zum zeitlichen Zusammenhang von Projektarbeit und

alltäglicher Lebensführung. Magisterarbeit an der

FernUniversität

Hagen.

Großer, Elke (2015):

Alleinerziehende und Zeitpolitik.

http://www.boell-brandenburg.de/de/2015/08/24/alleinerziehende-und-zeitpolitik

 

Hersche

, Peter (2006):

Muße und Verschwendung. Europäische Gesellschaft und Kultur im Barockzeitalter. 2 Bände. Freiburg/ Basel/Wien.Hersche, Peter (2011):

Gelassenheit und Lebensfreude. Was wir vom Barock lernen können. Freiburg im Breisgau.Jahoda

, Marie/ Lazarsfeld, Paul F./ Zeisel, Hans (1975): Die Arbeitslosen von Marienthal.

Ein soziographischer Versuch. Frankfurt/ Main. Linder,

Staffan B. (1970): Das Linder Axiom oder warum wir keine Zeit mehr haben. Gütersloh. 

Rinderspacher, Jürgen P. (2012): Zeitwohlstand – Auf dem Weg zu einem anderen Wohlstand der Nation.

Vortrag. Als Aufsatz erschienen in: Rinderspacher, Jürgen P.: Zeitwohlstand - Kriterien für einen anderen Maßstab von Lebensqualität. In: WISO. Wirtschafts-und Sozialpolitische Zeitschrift (Austria) , Nr. 1/2012, S. 11-26.Slide18

VÖW-Sommerakademie Zeitwerkstatt ǀ 16.-20.09.2015

Elke Großer ǀ Soziologin M.A. ǀ

DGfZP

ǀ elke-grosser@t-online.de

Bildnachweise:

„Stiftskirche Spital am Pyhrn, Innenraum 2“ von Dnalor 01 - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0

at

über

Wikimedia

Commons

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Stiftskirche_Spital_am_Pyhrn,_Innenraum_2.jpg#/

media

/File:Stiftskirche_Spital_am_Pyhrn,_Innenraum_2.jpg„Peter Paul Rubens 135“ von Peter Paul Rubens – [1]. Lizenziert unter Gemeinfrei über

Wikimedia Commons –

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Peter_Paul_Rubens_135.jpg#/media

/File:Peter_Paul_Rubens_135.jpg„Réunion de musiciens Bouys“ von André Bouys - coll. priv..

Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons –

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:R%C3%A9union_de_musiciens_Bouys.jpg#/media/File:R%C3%A9union_de_musiciens_Bouys.jpg

Related Contents


Next Show more