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BOGY-Bericht Niklas Sch - PPT Presentation

Inhaltsverzeichnis ITextteil 1Pers ID: 477777

Inhaltsverzeichnis I.Textteil 1.Pers

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Presentation Transcript

BOGY-Bericht Niklas Schächner Zur Halde 10 77654 Offenburg Klasse 10cBeruf: Musikschullehrer Musikschule Offenburg Weingartenstraße 34b 77654 Offenburg 19.10.09 – 23.10.09 Inhaltsverzeichnis I.Textteil 1.Persönliche Eignung und Neigung 2.Erfahrungen bei der Suche nach Erkundungsstellen 3.Detaillierte Beschreibung der Erkundungsstelle 4.Ablauf und Formen der Erkundung 5.Zielberuf und Berufsfeld 6.Arbeitsmarkt: Situation 7.Sonstige Erfahrungen und Beobachtungen 8.Persönliche Schlussfolgerungen und Planung weiterer Schritte zur Berufsvorbereitung II.Anhang 1.Register fachsprachlicher Ausdrücke 2.Die Tätigkeiten eines Musikschullehrers 3.Verzeichnis der schriftlichen Informationsquellen III.Abschlusserklärung I. Textteil 1. Persönliche Eignung und Neigung Musik hat in meinem Leben bisher immer etwas Wichtiges dargestellt. Ich spielte bereits im Kindergarten Blockflöte und stieg dann in der dritten Klasse auf das Waldhorn um, mit dem ich seit damals ununterbrochen tätig bin. Seit einigen Wochen beschäftige ich mich nun auch mit dem Klavier, da dieses eine Grundvoraussetzung für das musikalische Berufsfeld ist. Ich spiele im Musikverein meines Heimatdorfes Fessenbach, dem Jugendsinfonieorchester Offenburg, einem Blechbläserquintett und nehme Unterricht an der Musikschule Offenburg. Außerdem ist man als Hornist noch oft als Aushilfe gefragt, zum Bespiel im Kammerorchester der Musikschule. Ich bin noch immer mit großem Spaß dabei und habe die Musik schon lange als mögliche Zukunft für mich im Blick. 2. Erfahrungen bei der Suche nach Erkundungsstellen Nachdem ich mir noch lange Zeit unsicher war, ob ich die Erkundung in einem musikalischen Betrieb durchführe oder doch einer meiner anderen Interessen nachgehe, entschied ich mich schließlich für die Musik. In diesem Feld ist die Auswahl natürlich nicht besonders groß. Mir kam sofort die Musikschule in den Sinn, da ich ja sehr viel mit ihr zu tun habe. Bei genauerem Überlegen wurde mir dann jedoch klar, dass ich im Grunde genommen sehr wenig über die Arbeit an der Musikschule wusste, was sie für mich natürlich noch einmal interessanter machte. Ich hatte in diesem Sinne gar keine „Suche“ nach einer Erkundungsstelle, da ich erst einmal über den Bereich entschied, indem ich meine Erkundung durchführen würde und für mich dann nur die Musikschule in Frage kam. 3. Detaillierte Beschreibung der Erkundungsstelle Die Musikschule zählt zu den musikalischen Institutionen und bildet eine eigene Branche. Die Schule in Offenburg ist eine GmbH, was recht ungewöhnlich ist. Die Erklärung dafür ist, dass sich Musikschule und Volkshochschule in Offenburg zusammengeschlossen haben. Typisch sind städtische Musikschulen oder Ausbildung in Vereinen. Die Gesellschafter sind die Stadt Offenburg mit einer Beteiligung von 50% und die fünf Zweigstellen in Kehl, Zell, Haslach, Hausach und Wolfach mit je 10%. Um bezuschusst zu werden, finden viele öffentliche Veranstaltungen und Konzerte statt, die die Aktivität der Schule zeigen sollen. Die Bürgermeister der betroffenen Städte sitzen im Aufsichtsrat der GmbH. Dieser wählt einen Geschäftsführer. Zurzeit wird dieser Posten von Walter Glunk besetzt. Es gibt ebenfalls eine fachliche Leiterin, Petra Lütte. Dadurch sind Verwaltung und musikalischer Bereich komplett getrennt. Ebenfalls gibt es einen Betriebsrat und einen Elternbeirat. Direkt der fachlichen Leiterin unterstellt sind die einzelnen Fachbereichsleiter und Zweigstellenleiter. Insgesamt sind an der Musikschule 100 Beschäftigte angestellt, die wenigsten jedoch sind vollzeitbeschäftigt. Viele arbeiten auch in mehreren Zweigstellen. Insgesamt werden 3500 Schüler unterrichtet, die meisten davon in der musikalischen Früherziehung. Die Musikschule Offenburg gehört dem VdM an, dem Bund deutscher Musikschulen. Dessen Mitglieder betreiben das Qualitätsmanagement, da dieses zu Vergleichen und somit zu Wettbewerb und Qualitätssteigerung führt. Ebenso hat sich die Schule auf ein Zielsystemfestgelegt, dass durch die ganze Personalstruktur hindurch zum Einsatz kommt. 4. Ablauf und Formen der Erkundung Montag, 19.10.09 Meine BOGY-Woche begann am Montag um 10 Uhr mit einem Treffen mit Peter Stöhr, Lehrer für Querflöte, Fachbereichsleiter Holz, Zweigstellenleiter Haslach und Organisator und Ansprechpartner für meine Berufserkundung. Er erklärte mir den Aufbau der Musikschule und informierte mich über Größe, Schülerzahlen, Personalstruktur und Richtlinien. Ebenfalls erfuhr ich etwas über die Art des Managements und das Zielsystem, das ich bereits erläutert habe. Nach einer halben Stunde endete dieses Gespräch und ich hatte erst einmal bis halb drei Pause. Ich durfte mir nun den Violoncello-Unterricht von Frau Anne Schmidt-Heinrich, einer jungen Lehrerin, anschauen. Die erste Schülerin war erst zum dritten Mal da und in Begleitung ihrer Mutter. Es trat nun zum scheinbar wiederholten Mal das Problem auf, dass die Stühle der Schülerin noch zu groß waren und der beantragte Kinderstuhl nicht auftauchte. Der Unterricht bestand zum größten Teil aus Gymnastikübungen, um die richtige Haltung des Instruments zu garantieren. Da die Schülerin jedoch keine Lust darauf hatte, musste Frau Schmidt-Heinrich zuerst noch motivieren. Zum Schluss wurde auch der Mutter aufgetragen, ihrer Tochter beim Üben zu helfen und darauf zu achten, dass sie alles richtig macht, da „ein guter Anfang die halbe Miete ist“. Es folgte eine ebenfalls junge Schülerin, die aber schon längere Zeit Cello spielt. Beeindruckend an ihr war, dass sie den Unterricht fast alleine gestaltete, indem sie immer sofort selber erkannte, was zu verbessern war und dies dann probierte, ohne dass ihre Lehrerin auch nur irgendetwas sagen musste. Interessant für mich war, dass die Instrumente der Schüler vor dem Unterricht gestimmt wurden, da ich dies aus meinem eigenen Unterricht nicht kenne. Ich nahm mir vor, im nun folgenden Violinen-Unterricht bei Herrn Frank Schilli darauf zu achten. Dort wurde als Erster ein zehnjähriger Junge unterrichtet, der meiner Meinung nach für sein Alter sehr gut spielte, da Violine ja ein sehr schweres Instrument ist. Im Laufe meines Aufenthalts, der bis 18 Uhr ging, bestätigte sich meine Vermutung, dass Herr Schilli sehr anspruchsvollen und dennoch lustigen Unterricht macht, und man das seinen Schülern anmerkt. Auch konnte ich beobachten, dass auch bei ihm die Instrumente gestimmt werden, was ich mir letztendlich auch durch die unterschiedlichen Lehrertypen erkläre. Herr Schilli erklärte mir seine Philosophie und erzählte mir von seinen Erfahrungen. Dazu gehört z.B. die Beobachtung, dass es ganz unterschiedliche Arten von Schülern gibt. Talentierte ohne Motivation oder Untalentierte mit unbegrenzter Spielfreude. Von essentieller Bedeutung für seine Schüler sind Ensembles und Orchester und sogenannte Mitspiel-CDs, bei denen Stücke von Aufnahmen begleitet werden. Für ihn persönlich sehr wichtig sind Elterngespräche zum Verbindung aufbauen und das Achten auf den Fortschritt seines Schülers, nicht auf die Fehler. Ebenso wenig darf ein Lehrer seinen Schüler wegen mangelndem Üben demotivieren, da dies „durch das derzeitige Schulsystem nicht regelmäßig möglich“ ist. Beeindruckend für mich war die Mischung aus Ernsthaftigkeit und Witz, mit der Herr Schilli unterrichtete. Dieser Unterrichtsbesuch war für mich einer der interessantesten, da ich sehr viel von ihm erfuhr und gleichzeitig auch etwas mehr Respekt vor dem Instrument Violine bekommen habe. Dienstag, 20.10.09 Am Dienstagmorgen durfte ich von 9 bis 12 Uhr an einer Gesamtlehrerkonferenz teilnehmen, die pro Jahr einmal stattfindet. Sie dient nicht nur zum Informationsaustausch, sondern auch zur Gemeinschaftsförderung. Deswegen wurde am Anfang erst einmal zusammen Kaffee getrunken. Mir fiel dabei auf, dass das gesamte Kollegium ein sehr freundschaftliches Verhältnis zueinander hat. Die Konferenz begann mit der Begrüßung neuer Mitarbeiter und einigen organisatorischen Dingen. Es folgten die Einzelberichte über finanzielle Lage, Ensemblespiel, Musikvereinkooperation und Kooperation mit Kindergarten und Schule, die von den jeweiligen Leitern vorgetragen wurden. Ebenso vorgestellt wurde das Haus der Musik, das neue Zweigstellen-Gebäude in Haslach. Ein weiterer Lehrer berichtete von seinem Aufenthalt in Brasilien. Danach folgte eine halbstündige Pause. Als diese vorüber war, wurden die erreichten Ziele des letzten Jahres besprochen und die Hauptziele für das kommende Jahr festgelegt. Dann fanden sich die einzelnen fachlichen Bereiche in Kleingruppen zusammen und besprachen die bereichsinternen Ziele. Abschließend fand man sich noch einmal kurz im Plenum zusammen und beendete schließlich die Konferenz. Interessant zu beobachten war an diesem Morgen, wie das Zielsystem umgesetzt wird und dass die einzelnen Lehrer große Verantwortung tragen, da die Musikschulleitung ihnen viel selber überlässt. Es war spürbar, dass Musikschullehrer viel mehr heißt, als nur bloßes Unterrichten. Um 14 Uhr war ich Gast in der Musikwerkstatt bei Frau Hadwigis Becker-Lenzen. Die erste Gruppe Kinder sollte sich mit der Violine beschäftigen, was jedoch dadurch erschwert wurde, dass ein kleines Mädchen mehrmals anfing zu weinen und zu ihrer Mutter wollte. Als dies nicht besser wurde, bat mich Frau Becker-Lenzen, ein wenig mit ihr spazieren zu gehen und „die Mutter zu suchen“. So musste ich noch ungeplant meine pädagogischen Fähigkeiten zum Einsatz bringen. Nachdem die erste Gruppe fertig war, konnte ich nun bei der zweiten Gruppe auch wirklich dabei bleiben. Die Kinder machten auf Oboen symbolisierenden Strohhalmen Musik und durften auch eine echte Oboe ausprobieren. Dann wurde eine kleine Vorstellung damit einstudiert, die ich auf dem Klavier begleitete und die schließlich den Eltern vorgeführt wurde. Diese Arbeit erschien mir sehr schwierig, da man von vielen Instrumenten Grundkenntnisse besitzen muss, um sie den Kindern beizubringen und gleichzeitig muss man als Pädagoge fähig sein, damit es kein heilloses Durcheinander gibt. Mittwoch, 21.10.09 Am Mittwoch begann mein Tag erst um eins. Ich durfte in den Klavierunterricht von Herrn Manfred Kratzer hineinschauen. Am Anfang erklärte er mir, dass er mit seinen älteren Schülern auch Zielvereinbarungen trifft, bezüglich der Art von Musik die im nächsten Semester gespielt wird. Die erste Schülerin, die ich aus einem früheren Zusammenspiel kannte, beschäftigte sich in diesem Halbjahr mit sogenannter „Bar-Piano“-Musik, die relativ schwierig ist, da der Pianist nur die Melodie vorliegen hat und die Begleitung improvisieren muss. Herr Kratzer trug außerdem nach jeder Unterrichtsstunde in einen Übeplan ein, der dem Klassenbuch in der Schule ähnelte. Das finde ich persönlich gut, da die Schüler vielleicht unter etwas größerem Druck stehen und dadurch motiviert werden können. Der zweite Schüler bereitete sich auf eine schulische Musikprüfung vor und wurde deswegen eine ganze Weile von seinem Lehrer getestet. Beeindruckend war eine Weile später, dass Herr Kratzer einem sehr jungen Schüler, der aus Spaß etwas komponiert hatte, Verbesserungsvorschläge dafür gab und ihn komplett ernst nahm. Eine andere Schülerin konnte ihr Stück überhaupt nicht. Daraufhin setzte sich Herr Kratzer hin und ließ sie eine Viertelstunde alleine üben, was ich eine sehr gute Methode finde. Seine Art zu unterrichten unterschied sich dadurch von dem, was ich bisher gesehen hatte, dass er relativ kritisch war, aber trotzdem motivierend, was ich mir sehr schwierig vorstelle, obwohl ich es so am besten finde. Ich wurde auch selbst öfters in den Unterricht einbezogen, indem ich nach meiner Meinung über die Spielweise und Klang der Musikstücke gefragt wurde. Um 18 Uhr half ich noch in einer Musizierstunde mit Behinderten, deren Kurs von Frau Regina Zimmermann geleitet wird. Ich war sehr neugierig auf diesen Abend, da ich so etwas in der Art noch nie gesehen hatte. Die Gruppe besteht hauptsächlich aus Kindern, es gibt jedoch auch einen Jugendlichen und einen Erwachsenen mit allen Arten von geistigen Behinderungen, vom Down-Syndrom bis hin zum Autismus. Sie spielten sehr einfache Stücke auf der Trommel, mit der Blockflöte, einer Art Harfe, dem Klavier und sogar mit dem Horn, was mich als Hornspieler besonders gefreut hat. Die Beiträge waren überraschend gut. Meine Arbeit bestand darin, die einzelnen Schüler in Aktion zu fotografieren, was eine sehr schöne Aufgabe war, da die Behinderten mit einer unglaublichen Freude am Musizieren waren und wirklich glücklich wirkten. Die Arbeit mit dieser Gruppe verdient meiner Meinung nach den höchsten Respekt, da sie alles andere als einfach ist. Dieser Abend war noch einmal ungleich interessanter und bewegender als jeder andere Musikunterricht, den ich bisher erlebt habe. Donnerstag, 22.10.09 Am Donnerstag begann mein Tag im Sekretariat. Ich hatte bei der Organisierung meiner BOGY-Woche darum gebeten, dies tun zu dürfen, da mich auch verwaltende Tätigkeiten sehr interessieren. Ich wurde beauftragt, bei der Ablage zu helfen, da gerade Semesterwechsel war und die alten An- und Abmeldungen aussortiert und die neuen geordnet werden mussten. Ich erfuhr auch, dass während dieser Phase auch keine Anrufe persönlich entgegen genommen werden, da sonst dauernd Eltern anrufen würden, die sich über Details des Unterrichts ihres Kindes erkundigen wollen, die aber an alle Eltern gleichzeitig heraus gegeben werden. Nachdem ich eine Weile mit der Ablage beschäftigt war, durfte ich noch die Informationsbriefe an die Schüle mithilfe der Kuvertierungsmaschine in Briefe packen, wobei sich dann nach unzähligen Problemen mit dieser herausstellte, dass es per Hand wahrscheinlich schneller gegangen wäre. Danach war ich noch bis 12 Uhr mit Ablage beschäftigt. Ich habe an diesem Morgen trotz meiner recht eintönigen Tätigkeit relativ viel von der Arbeit im Sekretariat mitbekommen, was für mich sehr positiv war. Von 13:30 Uhr bis 15:30 Uhr war ich Gast im Querflöten-Unterricht bei meinem BOGY-Organisator Peter Stöhr, den ich allein schon wegen seiner musikalischen Bandbreite überraschend finde: die sehr klassische Querflöte und Sinfonieorchester und gleichzeitig Big-Band-Leiter. Die erste Schülerin war eine junge Frau, die gerade Lehramt für Musik studiert, was sich dann in auffallend vielen Fachgesprächen bemerkbar machte. Im Vergleich zu meinem Horn-Unterricht fiel mir auf, dass es bei der Querflöte viel mehr um grifftechnische Probleme geht, was aber natürlich allgemein der Unterschied zwischen Blech- und Holzbläsern ist. Deutlich bemerkbar war an diesem Mittag, dass die Querflöte hauptsächlich weiblich besetzt ist. Überraschend für mich war, dass die Stücke, die gespielt wurde, in einer relativ tiefen Tonlage gespielt wurden, die den Klang des Instrumentes viel schöner machte. Aus dem Musikverein ist man eher hohe und teilweise sehr schrille Flöten gewohnt. Auch dieser Unterricht war sehr humorvoll gestaltet, so erklärte Herr Stöhr den Schülerinnen ständig, dass ich ein Kontrolleur wäre und sie eine Benotung bekämen, was er dann erst am Ende der Stunde auflöste. Nach diesem Tag war mir endgültig klar, dass man als Musiklehrer unbedingt Humor haben sollte, damit der Unterricht den Schülern Spaß macht. Freitag, 23.10.09 Der letzte Tag meiner Berufserkundung begann um 9 Uhr in der musikalischen Früherziehung bei Madeleine Huber. Die Kinder, die zwischen eins und fünf sind, werden dabei spielerisch an die Musik herangeführt. Der Morgen bestand aus zwei Gruppen mit je zehn Kindern in Begleitung ihrer Eltern: die Maxi- und die Mini-Kinder. Beide Male wurden mit einem Begrüßungslied begonnen, zu dem die Kinder Bewegungen vormachten, die die anderen dann imitieren sollten. Ebenfalls wurden viele Sprechreime aufgesagt, die ebenfalls mit Bewegungen verbunden waren. In der Mini-Kinder-Gruppe wurde dann eine Geschichte vorgelesen, in der viele Tiere vorkamen. Jedes Kind bekam einfache Instrumente wie Rasseln, Xylophon oder kleine Becken, die sie dann bei dem Auftritt „ihres“ Tieres verwenden sollten. Die Maxi-Kinder-Gruppe unterschied sich insofern von den Minis, dass die Kinder schon Materialien wie Seile oder Tücher bekamen. Die sonstige Zeit wurde in beiden Gruppen gesungen, getanzt und geklatscht. Am Ende wurden die Kinder mit einem Wiegenlied verabschiedet. Meine persönliche Schlussfolgerung an diesem Morgen war, dass die musikalische Früherziehung ungefähr das ist, was man auch im Kindergarten oft macht, nur \nintensiver. Zum Beruf von Frau Huber kann man sagen, dass er im Prinzip der einer Erzieherin ist und man aber trotzdem etwas Musik beherrschen sollte. Mittags besuchte ich dann noch den Bass/Band-Unterricht bei Florian Döling, der schon eigene Musicals komponiert hat. Als erstes waren zwei Zweiergruppen von Schülern an der Reihe, von denen jeweils einer E-Bass und einer E-Gitarre spielte. Die Stücke waren nicht aus irgendwelchen Lernheften, sondern bestanden aus modernen Rock-Songs. Dabei waren hauptsächliche grifftechnische Fragen und die üblichen Probleme beim Zusammenspiel, wie zum Beispiel unterschiedlich schnelles Spielen, zu lösen. Dabei beschäftigte sich Herr Döling immer lang mit nur einem Schüler, um dessen Ergebnis zu optimieren. Überraschend war, dass er die Noten für die Stücke, die die Schüler spielen wollten, direkt in der Stunde aus dem Internet holte. Zum Schluss war noch eine Band mit 6 Mitgliedern an der Reihe, bei der Herr Döling mehr als Betreuer als als Leiter gebraucht wurde, da die Musiker, obwohl relativ jung, sehr selbstständig waren. Das Problem an diesem Unterricht wäre für mich nur die manchmal fast unerträgliche Lautstärke. Um 17 Uhr endete schließlich meine BOGY-Woche. 5. Zielberuf und Berufsfeld Um den Beruf des staatlich anerkannten Musiklehrers ausüben zu können, wird ein mittlerer Bildungsabschluss benötigt, der von einer Ausbildung gefolgt wird. Um diese auf einer Musikakademie oder einer Musikhochschule beginnen zu können, muss zunächst eine theoretische und praktische Eignungsprüfung bestanden werden. In 3-4 Jahren wird in einem gewählten Hauptfach wie z. B. Instrumentalpädagogik oder Elementare Musikerziehung sowie in Pflichtfächern wie Musikgeschichte, Akustik- und Instrumentenkunde, Gehörbildung, Harmonielehre und einem Instrumentalfach Unterricht erteilt. Ebenso ist die Teilnahme am Chor oder des Orchesters der Ausbildungsstätte Pflicht. Nach dem Abschluss ist man staatlich geprüfter Musikerzieher, Musikpädagoge, Musiklehrer und Berufsmusiker mit Diplom. Es ist jedoch auch eine einfache Ausbildung ohne Diplom möglich. Als Musikschullehrer hat man einen hohen Grad von Eigenständigkeit, da man das Arbeitsmaterial, die Unterrichtsmethoden und die Stücke selber bestimmen kann und sich dabei nur an einige Vorgaben der Musikschule halten muss. Auch die Stundenpläne werden oft von den Lehrern selber entworfen. Die Verantwortung ist also relativ groß. Die Verdienstmöglichkeiten schwanken stark und sind vom Arbeitgeber sowie von der Region abhängig. Während in Baden-Württemberg der Durchschnittswert zwischen 2000€  und 3000€ liegt, befindet er sich in Niedersachsen zwischen 600€ und 1500€. Der Wert richtet sich auch nach dem Arbeitsaufwand der Lehrer, jedoch sind die Lehrer mit ihrer allgemeinen Bezahlung unzufrieden. Die Verdienstmöglichkeiten sind nicht besonders groß. Die Tätigkeit eines Musikschullehrers sind hauptsächlich die Vorbereitung, Konzeption und Durchführung des Instrumentalunterrichts. Auch bereitet man seine Schüler auf Leistungsabzeichen und gegebenenfalls auf das Studium vor. Ebenfalls gehören Organisation von Musikveranstaltungen und Vorspielen dazu. Oftmals werden auch Ensembles und Orchester geleitet. Manchmal ist man auch als Jurymitglied bei Wettbewerben wie „Jugend musiziert“ tätig. Neben den musikalischen, pädagogischen, organisatorischen und öffentlichen Tätigkeiten ist auch der soziale Faktor, der Umgang mit den Menschen, wichtig. Ebenso trägt ein Musikschullehrer zum kulturellen Leben in einer Stadt oder Gemeinde bei. Der Arbeitsplatz besteht aus den Musikschulen, wobei die Lehrer meistens nicht an einer Schule vollbeschäftigt sind. Musikschullehrer werden oft den beamteten Schul-Lehrern gleichgestellt, was die soziale Sicherheit und die Karriere betrifft, haben jedoch ganz andere, teilweise schlechtere Anstellungsvoraussetzungen. Musikschulintern hat man als Musikschullehrer Aussichten auf die Leitung eines fachlichen Bereichs oder die fachliche Leitung der ganzen Schule. Ansonsten eröffnen sich die einzigen Aufstiegsmöglichkeiten in Musikschulverbänden. Nachbarberufe gibt es für den Musikschullehrer eigentlich keine, da er eine sehr spezialisierte Ausbildung durchläuft und höchstens noch als privater Musiklehrer oder Berufsmusiker tätig werden kann. Musikschullehrer kann man nach drei Qualifikationen einordnen. Als Erstes gibt es die Möglichkeit, dass ein Lehrer gar keine Ausbildung durchlaufen hat oder vielleicht nur eine Musikausbildung. Dann gibt es noch die Abstufung zwischen der normalen musikpädagogischen Ausbildung und dem Diplom-Musiklehrer. 6. Arbeitsmarkt: Situation Für den Arbeitsmarkt der Musikschullehrer lässt sich keine bestimmte Situation definieren. Es gibt für jeden speziellen Beruf eine eigene Situation. Dabei gibt es gravierende Unterschiede. Während es Klavierlehrer im Überfluss gibt, werden gut ausgebildete Klarinettenlehrer immer und überall gesucht. Viele Berufsmusiker haben keinen Arbeitsplatz, während die, die seltenere Qualifikationen haben, meist immer beschäftigt sind. Es lässt sich also im Allgemeinen kaum etwas sagen. 7. Sonstige Erfahrungen und Beobachtungen Ich habe sehr gut beobachten können, dass der Beruf des Musikschullehrers viel mehr beinhaltet als das bloße Unterrichten und dass es viele Faktoren gibt, die der Öffentlichkeit überhaupt nicht oder erst nach genauerem Nachdenken bewusst werden. Deswegen wird dieser Beruf leider oft unterschätzt und als sehr einfach und kaum zeitaufwendig eingestuft. Dies kann man auch in der staatlichen Unterstützung der Musikschulen erkennen, was ich als sehr bedauernswert empfinde. Auch konnte ich gut beobachten, dass der Begriff „Musikschullehrer“ sehr weit definiert ist, da es ja doch gewaltige Unterschiede zwischen einer Früherziehungslehrerin, bei der, wie der Name schon sagt, eher der erzieherische Bereich wichtig ist, und einem Oboenlehrer, bei dem der musikalische Faktor trotz allem noch im Vordergrund steht. 8. Persönliche Schlussfolgerungen und Planung weiterer Schritte zur Berufsvorbereitung Für mich ist der Beruf des Musikschullehrers durch meine BOGY-Woche sehr interessant geworden, da ich sehr viele Facetten erkennen durfte. Da es ein Berufsfeld mit vielen Möglichkeiten ist, eignet es sich für jeden Musikbegeisterten, der auch Spaß am Umgang mit Kindern hat, was für mich zutrifft. Auf jeden Fall, ist der Musikschullehrer für mich in die engere Auswahl gekommen, was ohne die BOGY-Erkundung wohl eher nicht passiert wäre. Deswegen kann ich ein sehr positives Fazit dieser Woche ziehen. Was meine weiteren Pläne anbelangt, werde ich versuchen, mich auch über die Berufe, die meinen anderen Interessen entsprechen, besser zu informieren. Dazu gehören zum Beispiel diejenigen, die mit Fremdsprachen zu tun haben. Ich hoffe, dass ich danach eine gute Entscheidung treffen kann und einen Beruf ausüben kann, der mich auch nach zwanzig Jahren noch Spaß macht. II. Anhang 1. Register fachsprachlicher Ausdrücke : 1. Fachliche Bereiche: In diesem Fall zum Beispiel die Blechbläser, die Streichinstrumente, die Verwaltung, usw. 2. Qualitätsmanagement: Management mit dem Ziel, die Effizienz einer Arbeit und von Geschäftsprozessen zu erhöhen. Dabei werden zu erfüllende Normen festgelegt. 3. Zielsystem: Jeder Leiter gibt Ziele für einen bestimmten Zeitraum vor, die dann erreicht werden sollen, so z.B. der Geschäftsführer für die Verwaltung, der fachliche Leiter für die Fachbereichsleiter, diese wiederum in ihren Fachbereichen, usw.. Am Ende dieses Zeitraums werden die vergangenen Ziele noch einmal betrachtet und wieder neue festgelegt. 4. Instrumente stimmen: Das Einstellen der exakten Tonhöhe beim Ensemble-Spiel durch minimales Verlängern oder Verkürzen des Instruments oder der Saite, um einen guten Zusammenklang zu erzeugen. 5. Musikvereinkooperation: Die Musikvereine schicken die Schüler, die bei ihnen in Ausbildung sind, auf die Musikschule. Im Gegenzug bekommen sie Rabatt. 6. Musikwerkstatt: Ein Kurs für Kinder, der ein halbes Jahr dauert und bei dem sie sich mit einzelnen Instrumenten beschäftigen um sich so für eines entscheiden zu können. 7. Bar-Piano-Musik: Klavierstücke, die in Bars, Salons oder Hotelfoyers als leise Hintergrundmusik verwendet werden. Die Bar-Piano-Musik zählt zur leichten Unterhaltungsmusik. 2. Die Tätigkeiten eines Musikschullehrers I.Pädagogische Tätigkeit Schüler aller Altersgruppen Schüler aller Leistungsstufen Unterricht in allen Unterrichtsformen: Einzelunterricht, Gruppenunterricht, Klassenunterricht, Leitung von Ensembles Unterricht in mehreren Musikrichtungen: Klassik, Jazz, Rock/Pop, Volksmusik, Folklore, Schlager, Tanzmusik usw. II.Künstlerische Tätigkeit in und außerhalb der Musikschule eigene Konzerttätigkeit Leitung von Ensembles, Chören, Orchestern Mitwirkung in professionellen Ensembles Auftreten mit den eigenen Schülern III.Erzieherische Tätigkeit Erziehung zur Musik durch tätige Auseinandersetzung mit der Musik Erziehung durch Musik; Anwendung der Musik als Erziehungsmittel Einführung in die (musikalische) Kultur Erziehung zu sozialem Verhalten, Sich-Einordnen in eine Gemeinschaft, Toleranz insbesondere im Gruppen- und Ensembleunterricht Transfer-Effekt-Vermittlung: z.B. Förderung der Kreativität, kognitiver Fähigkeiten, Konzentrationsfähigkeit, Merkfähigkeit, Gestaltungs- und Vorstellungskraft, Durchhaltevermögen IV. Soziale Tätigkeit Musikschule als Treffpunkt von Jugendlichen Gesprächspartner der Schüler, Vertrauensperson Angebote für Senioren Vermittlung sozialer Kontakte über das Musizieren Anleitung zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung IV.Therapeutische Tätigkeit Gesprächspartner der Schüler, Vertrauensperson; nimmt sich der persönlichen Probleme seiner Schüler an Heranführen von Behinderten und verhaltensgestörten/auffälligen Kindern an die Musik Unterstützung therapeutischer Behandlung durch Musik/Musizieren bzw. Rhythmik/Bewegung/Tanz V.Musikalisch-kulturelle Bildungsarbeit Vermittlung eines sinnvollen Umgangs mit Musik: Musik als Bereicherung des Lebens durch aktives Hören Professionelle Vermittlung einer musikalischen/kulturellen Bildung Bewahrung und Weitervermittlung der traditionellen Musikkultur Heranbildung des Nachwuchses für das Laien- und Liebhabermusizieren Berufsvorbereitung für den Musikernachwuchs an den Musikhochschulen Bereicherung des Kulturlebens der Stadt oder Gemeinde VI.Wissenschaftliche/publizistische Tätigkeit und Öffentlichkeitsarbeit Erarbeitung eigener Unterrichtskonzepte Weitergabe der eigenen Erfahrungen Öffentlichkeitsarbeit als Werbung für sich selbst und die Musikschule VII.Organisatorische Tätigkeit Unterrichtsplanung Stundenplan Organisation von Vorspielen, Konzerten usw. IX. Elternarbeit Kontakt und Umgang mit den Eltern Problembewältigung, Gesprächsführung, Vertreten seiner Meinung X. Lehrerkollegium/Schulleitung Zusammenarbeit mit der Schulleitung Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen Fähigkeit zur Teamarbeit 3.Verzeichnis der schriftlichen Informationsquellen www.musikschule-offenburg.de Musikschulkongress 1999: Mehr als nur Unterricht - Das aktuelle Berufsbild des Musikschullehrers; Referent: Dr. Martin D. Loritz www.studienwahl.de www.musikschulen.de III. Abschlusserklärung Hiermit erkläre ich, dass die vorliegende Arbeit ausschließlich von mir selbst angefertigt wurde. Sie enthält meine eigenen Erlebnisse und Meinungen. Die informativen Beiträge sind von mir selbst verfasst und es wurden nur die angegebenen Hilfsmittel benutzt. Niklas Schächner